Markertraining? Was ist das denn jetzt schon wieder? Wofür macht es Sinn?
Viele Kunden möchten ihre Tiere gerne für gute Leistung belohnen. Dies ist auch erstmal völlig logisch und löblich, gehen wir ja auch mit der Aussicht auf ein monatliches Gehalt zur Arbeit.
Während die Gabe von Leckerli im Hundetraining kaum wegzudenken ist, scheinen Kekse bei den Pferdebesitzern geradezu verpönt, oder aber die Pferde sind durch falsche Gabe und unbedachte Darreichung dieser, zu zwickenden und fordernden Taschenwühlern geworden.
Und genau aus diesen Gründen macht ein Markersignal Sinn!
Die Grundlagen vom Antrainieren der Markersignale und deren Einsatz, sind die klassische und instrumentelle Konditionierung.
Ein Markersignal kann ein durch uns gesprochenes Wort, oder ein Ton, wie ein Clicker aus dem Handel sein. Wählen wir ein Wort, sollte es kurz und knapp sein und wir sollten es nie im Alltäglichen Sprachgebrauch nutzen. Ich benutze bei meinen Hunden, oder den Pferden einfach das Wort „KLICK“.
Der Vorteil an einem Clicker ist natürlich, dass sein Ton immer gleichbleibend ist, egal in welcher emotionalen Stimmung wir uns befinden. Der Nachteil wiederum liegt wortwörtlich auf der Hand, denn eine davon ist dann schon mit dem Gegenstand belegt und ein Handling mit Leine, oder Führstrick wird für manchen Besitzer zur Herausforderung. Unsere Stimme haben wir jedoch immer dabei!
Ein Markerwort ist also alltagsfreundlicher in der Anwendung für uns Menschen.
Durch ein Markerwort können wir unsere Tiere also schneller und gezielter für gute Leistung Belohnen. Auch komplexere Übungen lassen sich dadurch besser positiv verstärken. Auf den Marker folgt IMMER eine Belohnung, das Signal würde sich sonst schnell abnutzen und für das Tier seine Bedeutung verlieren.
So wird der Marker aufgebaut!
Hund oder Pferd sollen durch klassische Konditionierung erfahren, dass auf den Marker etwas sehr positives folgt. In unserem Beispiel arbeiten wir dazu mit dem favorisierten Leckerli eures Tieres. Welches dies ist, dürft ihr durch Gabe mehrer Köstlichkeiten erforschen. Euer Tier sollte die Kekse gerne fressen, jedoch sollte es nicht völlig dabei in Stress geraten, oder sogar übergriffig werden, dann wählt lieber ein etwas geringeres Leckerli.
Bereitet euch einige Leckerlis vor, diese sollten schnell fressbar sein, damit das Tier nicht zu lange darauf herum kauen muss, außerdem soll es ja nur eine Belohnung für ein gewünschtes Verhalten sein und keine ganze Tagesmahlzeit.
Ich verstaue die Leckerli gerne in einer großen Bauchtasche, oder einer griffigen Jackentasche.
Sagt nun euer gewähltes Wort, greift zu eurer Tasche und reicht eurem Tier direkt im Anschluss das Leckerli. Die Gabe des Leckerli nach dem Wort, sollte jetzt am Anfang in Sekundenbruchteilen erfolgen, damit euer Tier Wort und Belohnung miteinander verknüpft. Der häufigste Fehler ist, dass die Hand schon vorher in der Bauchtasche steckt. Haltet also eure genaue Reihenfolge ein, damit keine Fehlverknüpfungen entstehen. Nachdem ihr ein paar Mal euer Wort gesagt und entsprechend eure Leckerli gegeben habt könnt ihr überprüfen, ob euer Tier schon verstanden hat um was es geht. Wartet bis es wegschaut oder abgelenkt ist und sagt euer Markerwort, schnellt der Kopf zu euch herum, könnt ihr relativ sicher sein, dass eine Belohnung erwartet wird 😉
Und nun viel Spaß beim „Aufladen“ eures Markersignals.
Wenn ihr Fragen dazu habt, oder euch die Konditionierung des Markers alleine nicht zutraut, meldet euch gerne.
Eure Yvonne Rommerskirchen